Wird „Gaming“ bald ein Unterrichtsfach?
Als vor etwa 20 Jahren das Handy als Medium den Alltag der Menschen eroberte, stand zu dem Zeitpunkt eher das mobile Telefonieren von überall aus im Mittelpunkt. Gaming war zwar mithilfe einfacher Spiele möglich, die das jeweilige Handy allenfalls ergänzten, dennoch besaß dieses bei weitem nicht den Stellenwert, wie heutzutage. Damals hat wohl noch niemand auf der Welt erahnen können, in welche Richtung die Entwicklung zukünftiger Handys gehen wird.
Angefangen von der Integration der Klingeltöne bis hin zur Implementierung der Internetfunktion zierten solche Entwicklungen die Medienlandschaft bis tief in die 2010er-Jahre hinein. Mit dem Herausbringen der ersten modernen Smartphones erhielten auch mobile Games in hochauflösender Grafik Einzug in die heimischen Wohnräume und Kinderzimmer. Seitdem können Erwachsene, aber auch Kinder sowie Jugendliche mit dem Smartphone zu Hause sowie vor der Tür telefonieren, schreiben und eben auch zocken.
Ein Alltagsbegleiter mit einseitigem Angebot im anderen Sinne
Viele sehen das Smartphone als ein sinnvolles Produkt der Neuzeit, dabei sieht und honoriert es gar nicht, welche Aufmerksamkeit dieses vom jeweiligen Nutzer erhält. Im Umkehrschluss machen sich mehr und mehr Menschen von Smartphones gefühlsmäßig abhängig beziehungsweise können oft gar nicht mehr ohne so ein Gerät im Alltag zurechtkommen. So gesehen bietet solch eine technische Innovation der letzten Jahre zwar ein technologisches sowie mediales Angebot, doch für die Nutzung wird ein Besitzer niemals honoriert.
In diesem Zusammenhang kann also der Umgang und Besitz in Bezug auf ein Smartphone nie zwischenmenschliche Kontakte und die Familie ersetzen. Leider ziehen immer mehr Personen den Umgang mit Computern, Smartphone und Co. der Unterhaltung mit Menschen im Umfeld vor. Personen geben Feedbacks und Meinungen sowie das Gefühl wahrgenommen zu werden, das können Smartphones wiederum nicht.
Und dennoch wissen Menschen tiefst im Inneren diesen Fakt, nutzen Smartphones dennoch, weil die Funktionen und Spiele immer wieder auf dem neuesten Stand sind und jederzeit andere Apps herauskommen. Auch der Fakt, dass jeder es scheinbar tut, ein Smartphone zu nutzen, zeigt gerade, welche Bedeutung das Smartphone im Alltag einnimmt.
Gaming als Unterrichtsfach
Das Spielen am Computer oder auf dem Handy sollte man per se jedoch nicht gänzlich verteufeln. Am Ende macht immer die Dosis das Gift. Letztlich muss aber auch der Umgang mit dem Spielen stets gelernt und in das Bewusstsein junger Menschen gerufen werden. Gefahren wie Betrug, Datendiebstahl und andere Dinge gibt es immer mehr im Bereich des Gamings.
Aus diesem Grund sollten neben den sozialen Kompetenzen in Zukunft der Umgang mit solchen Aspekten gelehrt werden. Nur Aufklärung und Informationen zum Thema Gaming kann dazu beitragen, den Horizont des Nachwuchses für diesen Bereich zu erweitern. Wieso also nicht gleich ein Unterrichtsfach daraus machen? Gaming in der Schule und dafür Noten erhalten kann ein Modell der Zukunft sein.
Unter Aufsicht solche Themen angehen und Daddeln bedeutet, Kindern sowie Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang beizubringen. Eltern haben dafür oft nicht die Zeit oder Kenntnisse, also obliegt es nun vermehrt der Schule, solche Kompetenzen zu vermitteln. Mittlerweile gibt es das ein oder andere Modellprojekt, welches sich näher mit diesem sehr wichtigen Bereich beschäftigt.